LANS TRIFFT MONTAN
Das war der Titel. Nach 2 Alpenpässen, 2.300 Höhenmetern, 150 Kilometern, 10 Tellern Spaghetti, 15 Brioches, 20 Cappuccini, Apfelstrudel, Cola und einer Brise Gegenwind haben wir Montan getroffen. Aber von vorne.
CAFE IN STERZING, APFELSTRUDEL AM JAUFEN
Zwölf Teilnehmende hatten sich angemeldet. Die Wetterprognose war gut. Den Rennradtagen stand nichts im Wege. Außer der Jaufenpass. Geplant war die Radanreise mit einer 150-km-Strecke, zuerst über den Brenner und danach flach abfallend bis nach Montan. Die Ansprache mit „Kilometerfresser“ und „Höhenmetersammler“ hat die Bande dann ernst genommen. Bei einer Cafépause in Sterzing wurde (fast) einstimmig entschieden, dass am Weg nach Montan natürlich der Jaufenpass mitgenommen werden müsse. Schließlich müsse man dann ja nur noch hinunterrollen. Wenn man denn oben ist.
1200 Höhenmeter später war der Jaufen tatsächlich bezwungen. Kaffee reichte nicht mehr. Cola und Apfelstrudel füllten die Speicher wieder auf. Die Abfahrt ins Passeiertal belohnte uns mit alpinen Ausblicken und schnellen Kurven. Nach Meran und weiter durch die Apfelfelder im Etschtal machte uns der Gegenwind zu schaffen. Schloss Sigmundskron als Wende schien einfach nicht näher zu kommen. Irgendwann dann doch erreicht, bogen wir wieder in Richtung Süden ins Finale. Durchs Bozner Unterland bis Auer warteten noch einmal 200 finale Höhenmeter bis zum Dorfplatz in Montan.
Herzlich empfangen und eingecheckt im historischen Garni Amplatz und dem traditionellen Gasthof Löwen wartete schon die Einladung vom Skiclub Jochgrimm (Montan) auf uns: Saisonabschlussgrillen am Festplatz. Perfekt zum Speicherauffüllen. Satt und müde fielen wir später in die Betten.
Philipp Zuchristian, der Obmann vom Skiclub und Hausherr im Garni Amplatz ließ es sich am Samstag nicht nehmen, uns als persönlicher Guide zu begleiten: Es sollten wieder 2 Pässe, wieder mehr als 100 Kilometer und 2.000 Höhenmeter werden. Der Mendelpass, das Nonstal und der Gampenpass warteten auf uns. Philipp zeigte uns neben den aussichtsreichen Passstraßen auch versteckte Gassen und Dorfplätze von Prissian, Andrian und St. Pauls bis zum Kalterer See. Der Sprung ins Wasser oder zumindest der wohlverdiente Eisbecher am See durften dann nicht fehlen.
Nach einem Abstecher zum letzten Meisterschaftsspiel der Montaner Fußballer verfolgten wir am Abend in der Pizzeria Schloss Ehn neben dem Champions League-Finale auch gespannt den Wetterbericht für Sonntag. Darüber, ob der angekündigte Regen für alle als Schlechtwetterprognose empfunden wurde, kann nur spekuliert werden. Die Hoffnung auf einen dritten Traumtag im Sattel war aber schon da – leider blieb er unerfüllt. Grau in Grau, nebelverhangen und regnerisch war das Wetter beim Frühstück, ohne Aussicht auf rasche Besserung. So mussten wir am Sonntag leider ohne dritte Tour die Heimreise antreten. Doch der Stimmung und Freude über wunderbare Radtage in unserer Partnergemeinde tat dies keinen Abbruch. Südtirol, Montan und nette Menschen haben wir kennengelernt. Gelacht und geschwitzt. Die Gruppe war sich einig: Wir kommen wieder!